1990: Der Selbstmord des Vaters, ein Koffer mit alten Papieren, der Kranz einer Unbekannten – acht Tage rütteln das Leben der Neurobiologin Charlotte völlig auf.
Wer war ihr Vater wirklich? Wie hat sein Handeln im Zweiten Weltkrieg sein späteres Leben geprägt? Und was davon hat Charlotte geformt? Die Suche nach der Wahrheit und die Entdeckungen, die Charlotte macht, treiben auch sie zu einer Entscheidung.
Roman
Scholastika-Verlag April 2023
Softcover
ISBN 978-3-947233-77-9
17 €
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Buchtipps der Anruferinnen und Anrufer von BR Bayern 2
Buchtipps aus der Tagesgespräch-Sendung vom 7. Dezember 2023
Welches Buch verschenken Sie an Weihnachten? Das wollte das Tagesgespräch von den Anruferinnen und Anrufern wissen.
Hier gibt es eine Liste mit allen Lesetipps aus der Sendung.
Rezension von Lydia Baldhuber im Aepk-Journal "Zwischenräume":
Ausgabe Sommer 2024
Gelesen - Gehört - Gesehen
Ruth G. Gross: In meines Vaters Haus - eine Empfehlung von Lydia Baldhuber
Der Titel lässt aufhorchen: es könnte mit einem Bibelspruch weitergehen.
Das Jahr 1990: Es ist die Geschichte von Vater und Tochter, die trotz einer Verbundenheit auf Distanz waren. Der Tod des Vaters, zunächst als Tod an einer Krebserkrankung verstanden, zwingt die 30-jährige Tochter in eine Auseinandersetzung Vaters und ihrer Lebensgeschichte. Eigentlich hat sie sich ein schnelles Leben angewöhnt mit Beziehungsstil auf Distanz, Kongressen, Forschungsreisen als Neurobiologin im universitären Umfeld, wo es um permanente Effizienz, Veröffentlichungen, Abrufbarkeit und Unabhängigkeit geht. So möchte sie auch mit dem Tod des Vaters verfahren, das Elternhaus ein letztes Mal durchforsten.
Doch das Leben hält anderes bereit: Erinnerungen und Menschen aus Kindheit und Jugend tauchen auf. Der Vater hat Selbstmord begangen. Ein zufällig gefundener Koffer führt zurück im Leben des Vaters. Es zeigt sich eine Verwicklung in seinem frühen Erwachsenenleben zu Zeiten des Nationalsozialismus. Nur das Nachkriegsleben ist für die Familie existent, allerdings durchwirkt von wiederkehrenden, irritierenden Ereignissen, wie etwa einem Großtreffen der Burschenschaft des Vaters, die trotz erfolgreichen Unternehmertums des Vaters, in der oberbayerischen Umgebung fremd bleibt.
Als Neurobiologin forscht sie an Epigenetik und transgenerationaler Weitergabe: Mäuse mit Traumaerfahrung übertragen ihre Angst auf die folgenden Generationen. Es wirkt wie ein unbewusstes Erbe, als Auftrag vom Vater erhalten.
Die Analytikerin führt uns in die Erlebenswelt durch die Protagonistin, wie sich Gefühlserbe anfühlt und auswirkt: verunsichernd, verwirrend, distanzierend, befremdlich. In teils rasantem Erzählstil und mit Detailwissen lässt die Erzählerin eine sehr deutsche Familiengeschichte auftauchen. Sie gibt uns Einblick in die Alltagsrealität der Kriegszeit, wie es den Menschen damals erging, wie sie gelebt, geliebt und gelitten haben. Wieviel der Wahrheit aus ihrer persönlichen Geschichte verschwunden ist.
Am Ende lohnt sich die ganz persönliche Forschungsarbeit der jungen Wissenschaftlerin, die ja immer schon wissen wollte. Und für den Leser lohnt sich die Lektüre dieses Buches unbedingt.
Lydia Baldhuber
Rezension von Martin Hielscher:
„Feinfühlig, anschaulich und spannend erzählt Ruth Gross in ihrem neuen Roman von einer Frau, die sich nach dem schockierenden Tod ihres Vaters auf den Weg macht, sein Doppelleben zu entdecken und zu entwirren. Eine zweifache Verdrängungsgeschichte wird aufgedeckt: die der Deutschen im Krieg und Nachkrieg und die ihrer eigenen Familie. Mit ihrer mutigen Recherche befreit sich die Hauptfigur zugleich selbst.“
Rezension vom 12. Juni 2023 von BookLover 5,0 von 5 Sternen:
Bildgewaltig und einfühlsam
Ich habe den Roman sehr genossen! Ruth Gross hat eine bildgewaltige, dichte, klare Sprache, und die Geschichte der Neurobiologin Charlotte, die sich auf eine Entdeckungsreise in die Vergangenheit ihres unerwartet verstorbenen Vaters macht, hat mich sofort in ihren Bann gezogen. Charlotte sucht nach der Wahrheit und was sie herausfindet, verändert sie und ihr Leben für immer. Spannend auch, welche Bezüge zur deutschen Geschichte es in diesem Roman zu entdecken gibt. Von mir gibt's fünf Sterne, obwohl mich das Cover nicht so sehr angesprochen hat.
Lesungen
Freitag, 14. Juli 2023 um 19:30
Uhr
Münchner Literaturbüro
Milchstr. 4, 81667 München
Freier Eintritt ab 19:00 Uhr
„In meines Vaters Haus“ erzählt die Geschichte der Neurobiologin Charlotte, die, vom Freitod ihres Vaters überrascht, den aufkommenden Zweifeln und Fragen mit Nachforschungen begegnet. Zwei vollkommen getrennte Leben offenbaren sich in der Person des Vaters – das eine vor seiner Flucht in den Westen nach dem Zweiten Weltkrieg, das andere nach seiner Flucht, in das auch Charlotte hineingeboren wurde. Die Zusammenhänge der Flucht wirft beim Publikum Fragen auf – War es kurz nach dem Krieg nicht eher einfach, von Ost nach West zu gelangen? Warum musste der Vater fliehen, wo die Grenzen noch nicht geschlossen waren?
Die Kürze der Zeit lässt es nicht zu, dass die Fragen mit Auszügen aus dem Roman literarisch beantwortet werden. Denn tatsächlich flieht der Romanvater im Krieg durch die „Festung Harz“, wie es damals hieß. Eine Katastrophe im Werk, in die der Vater verwickelt war, lässt ihm keine andere Wahl. Aber dafür ist zum Vorlesen nicht genug Zeit. Also erzählt Ruth G. Gross, erklärt, steht Rede und Antwort. Und das macht sie ruhig, fundiert, sicher. Fast zu kurz kommt dabei, dass der Roman klar und anschaulich geschrieben und strukturiert ist. Die Sprache ist prägnant, die Protagonisten werden mit Ruhe, dabei durchaus auch spannend entwickelt.
Interview und Signierstunde
Freitag, 28. April 2023 von 10:00 bis 11:30 Uhr
auf dem Stand des Freien Deutschen Autorenverbandes auf der Leipziger Buchmesse
Halle 5 Stand A502
www.leipziger-buchmesse.de/aussteller-produkte/aussteller/buchmesse/freier-deutscher-autorenverband-e-v-fda-schutzverband-deutscher-schriftsteller/416010